An dieser Stelle möchten wir die Menschen vorstellen, die hinter der ARA Schönbuch stehen und auch ein wenig Persönliches preisgeben, was uns zur Langstrecke gebracht hat und welche Einstellungen zum Brevet-Fahren wir vertreten.
Joachim Vogel *)
Mit etwa 14 Jahren hat mir ein Orthopäde einen wachstumsbedingten „Scheuermann“ an der Bandscheibe diagnostiziert und „entweder lebenslang regelmäßig Sport oder lebenslang Rückenschmerzen“ prophezeit. So wurden aus gerne betriebenem Schulsport, gelegentlichem Joggen und Radeln im Laufe der Jahre viele Marathons und auch ein paar Ironman – auch diese schon immer auf besonderen Strecken.
Und wie es dann eben so kommt: 2012 mit Trondheim-Oslo das erste längere Rad-Event, das mich angefixt hat. Zwischen 2013 und 2018 kamen dann diverse „Race-Across“ gegen die Stoppuhr dazu, sowohl Aachen-Görlitz als auch Flensburg-Garmisch. Mein erstes Brevet im Jahr 2017 hat mir dann diese spezielle Art des Radfahrens nähergebracht, was bis 2019 mit PBP seine logische Fortsetzung fand. Seitdem fasziniert mich die selbstständige, eigenverantwortliche und minimalorganisierte Art des Radfahrens, insbesondere die Superrandonnées, von denen ich zwei zusammen mit Jochen Schumacher erleben durfte…
Jochen Schumacher *)
Auf dem Rad war ich schon immer unterwegs, allerdings nie im Wettfahrtmodus. Ende 2020 hat mich dann Joachim angesprochen und mich für die Superrandonnée SauBerLand begeistert. Er beriet mich in Fragen zur Ausrüstung, Ernährung und Training. Dann hat noch ein Leistungscheck grünes Licht für die Fahrt gegeben. Gemeinsam sind wir dann im Mai unter teilweise schwierigen Randbedingungen die Sauberland Achterbahn gefahren. Fasziniert von der Extremerfahrung ging es vier Woche später gemeinsam auf die Rheingoldstrecke. Der Höhepunkt des Jahres war dann die Mille du Sud. Weitere Fahrten sind für 2022 geplant mit dem Ziel 2023 PBP zu fahren.
Mich fasziniert das Brevetfahren. Es ist eine Einzelleistung im angegebenen Zeitraum die Etappen zu fahren. Im Vorfeld ist nicht klar, ob man das Ziel sicher erreicht, dazu gibt es zu viele unberechenbare Faktoren. Gleichzeitig wird es zu einem Gruppenerlebnis mit Gleichgesinnten unterwegs zu sein. Mit einem ARA-Standort in der Region möchte ich vielen Leuten dieses Erlebnis ermöglichen, die Vielseitigkeit der Gegend vorstellen und selbst beim Radeln neue interessante Menschen kennenlernen.
Christine Ackermann & Thomas Hauptvogel
Schon immer fanden wir das Fahrrad das ideale Fortbewegungsmittel, um Länder und Landschaften oder die eigene Umgebung zu erleben. Seit wir 2003 unseren Fahrradfuhrpark um ein Tandem erweitert haben, waren wir an den Wochenenden und in den Ferien fast immer damit unterwegs, in vielen Ecken Europas, meist nur lose geplant mit minimalem Gepäck. Das hat uns viele mehr oder weniger freiwillige Langstrecken und Nachtfahrten beschert. Die Strecken wurden dabei immer länger. Nach zweimaliger Teilnahme an Trondheim-Oslo waren wir endgültig begeistert vom Langstreckenfahren und fingen an, Brevets zu fahren, meist auch mit dem Tandem, ab und zu auch solo.
Was uns an Brevets fasziniert, sind die Erlebnisse beim Ausloten der eigenen Grenzen und dass wir unsere Freude an dieser Art des Radfahrens mit anderen teilen können. Schöne Strecken, das Erlebnis von Nachtfahrten, die Sonnenauf- und untergänge. Minimal organisiert, ganz auf sich gestellt zu fahren, ohne Wettbewerbsgedanken, trotzdem mit sportlichem Ehrgeiz, die Strecke im Zeitlimit zu schaffen. Manchmal gemeinsam, manchmal einsam.
2019 fuhren wir dann Paris-Brest-Paris, noch einmal ein besonderes Erlebnis dank der Bevölkerung an der Strecke und der vielen Begegnungen unterwegs. Einziger Wermutstropfen bei den Brevets war für uns, dass wir zu den Starts oft im Vergleich zur Radstrecke sehr lange Wege anreisen mussten, was irgendwie nicht zum Randonneurs-Gedanken passen will, der ja auch so etwas wie Freundlichkeit und Rücksicht gegenüber anderen und der Natur beinhaltet. Daher und auch wegen der Begeisterung für die tollen, bisher kaum in Brevets befahrenen Landschaften in unserer Nähe auch der Wunsch einen eigenen Standort zu gründen.
Armin Huber
Das Fahrrad ist seit 1999 mein Hauptverkehrsmittel und ich war auf meinen Radtouren viel in Baden-Württemberg und den Alpen unterwegs, aber auch in allen anderen Bundesländern und Nachbarländern Deutschlands. Auch bei sportlich anspruchsvollen Touren stand das landschaftliche Erlebnis meistens im Vordergrund, die Kilometer und Höhenmeter ergeben sich nebenbei.
Neben Tourenführung bei Radtreffs und Tagestouren bin ich mit Vereinsgruppen des RV Pfeil Tübingen auch seit vielen Jahren als Streckenchef auf Mehrtagestouren in alle Himmelsrichtungen unterwegs, außer einer möglichst verkehrsarmen und landschaftlich attraktiven Strecke auch mit einem Auge auf die Sehenswürdigkeiten entlang davon ist dabei nur eines gesetzt: es gibt immer eine neue Strecke. Und nach meiner Erfahrung gibt es fast überall schöne Strecken, sie müssen nur gefunden werden.
Brevets fahre ich seit 2007, u.a. 4x PBP und 1x LEL. Zu den Brevetstarts in Osterdorf/Treuchtlingen und Freiburg bin ich auch oft auf unterschiedlichen Strecken mit dem Fahrrad angereist. Mit meiner langjährigen Brevet-Erfahrung und beim Streckenplanen sowie meiner Streckenkenntnis möchte ich vor allem beratend dabei mithelfen, dass die Randonneure aus dem Großraum Stuttgart praktisch vor der Haustür starten und noch mehr mit dem Fahrrad zu den Brevets anreisen können, aber auch andere Gelegenheit haben mal ganz neue Gegenden kennenzulernen.
*) Vertreter in der ARA.